1945 OPFER DES FASCHISMUS, 6 Pfg. "Gesprengte Ketten", 8 Pfg. "Trauernde Frau vor Kreuz" sowie 12 Pfg. "Blumenranke", insgesamt 36 verschiedene Essays, teils vom Entwerfer H. Bartholomäus handgezeichnet. Es handelt sich hierbei um die Originalentwürfe incl. den gesuchten Bleistiftzeichnungen, teils auf unterschiedlichen Papieren, Farben, gezähnt bzw. geschnitten usw. Selbst einzelne Werte dieser Alternativ-Entwürfe sind heutzutage schon große Raritäten,. In dieser Gesamtheit einmalig Garnitur, welche aus dem Nachlass des Entwerfers stammen, wobei etliche enthatlene Stücke als Unikate anzusehen sind!
Der Katalogwert der reinen Essay's beträgt alleine Mi. über 40.000 Euro (Image)

Aus Sachsen stammt nicht nur der klassische Farbfehldruck von 1851, der vielleicht in Wirklichkeit ein Probedruck war (Druck-Ort Dresden). Auch rund 100 Jahre später wurden hier versehentlich Marken hergestellt, welche mit ihrer Entstehungsgeschichte und Seltenheit zu den wichtigsten deutschen Briefmarken nach 1945 zählen. Hier in zwei einzigartigen Schalterbögen präsentiert.
1.) Farbfehldruck mit Fehldruck (Druck-Ort Dresden)
Das Deutsche Reich war untergegangen und in der Nachkriegsordnung befand sich das Land Sachsen/Ostsachsen in der sowjetischen Besatzungszone. Ab Ende Juni 1945 wurden die ersten Briefmarken für den Bereich der am 22.Mai 1945 neugebildeten OPD Dresden gedruckt und zeitnah verausgabt. Anfang November 1945 sollten zwei Ergänzungswerte zu 4 Pf. und 30 Pf. hergestellt werden sowie eine neue Auflage der 20 Pf.-Marke in Farbänderung blau statt den bisherigen gräulichblauen Farbtönen. Die Druckerei der Sächsischen Volkszeitung in Dresden-Lockwitz erstellte die Marken im Raster-Tiefdruck. Dabei wurde aber eine Auflage von 2.000 Marken (= 20 Schalterbögen à 100 Marken) in einer klar abgrenzbaren Fehlfarbe hellblau (Farbbezeichnung im DDR-Universalkatalog, 1. Auflage, Berlin 1981) bzw. lebhaftpreußischblau/grauultramarin (Farbbezeichnung in den aktuellen Auflagen des Michel-Kataloges) gedruckt. Die Marken als Farbfehldruck kommen mit echten und zeitgerechten Entwertungen verschiedener Orte lose und auf Briefstücken/-teilen vor sowie auf einem, portogerecht frankiertem und echt gelaufenem Bedarfsbrief.
Als große Besonderheit und Rarität gleichermaßen existiert ein kompletter Schalterbogen mit zusätzlichem Druckbild des Farbfehldruckes in gleicher Farbe. Es handelt sich um einen postfrischen Bogen der Mi.-Nr. 54 b, 20 Pfennig in (Fehl)Farbe hellblau, genauer lebhaftpreußischblau, mit zahlreichen Druckbesonderheiten. Dabei ergeben sich auch Zwischenstegpaare etc. Laut Prüfung Ströh BPP von 2012 stamme der Bogen aus Makulatur. Das ist einerseits möglich bei den Bügen und Quetschfalten, welche aber auch mit das außergewöhnliche Druckbild bedingen und damit einen wesentlichen Teil des Reizes dieses Bogens ausmachen. Andererseits verändert es sicher nicht die Wertigkeit des Bogens im Vergleich zu einem "normalen" postfrischen Bogen der SBZ 54 b (den es bei einer "Auflage" von 2000 Marken dieses "Farbfehldruckes" auch gar nicht mehr gibt). Außerdem ist vorliegender Bogen authentischer als das überwiegende Gros der SBZ-Abarten, welche meist doch nur in unglaublicher Bandbreite (bis hin zu Vierfachdruck-verschiedenfarblich-teils kopfstehend!) "Mache" der damaligen Zeit waren. Dieser Bogen der klassischen SBZ-Seltenheit 54 b (20 Pf. hellblau) ist sicher keine Mache in Luxusqualität, sondern zeigt durch missglückten Druck ein breites Spektrum von echten Druckbesonderheiten in postfrischer Qualität mit verständlichen Einschränkungen durch Büge etc., welche hierbei aber nicht im Vordergrund stehen, sondern zur Entstehungsgeschichte des Bogens dazugehören.
Der Bogen ist einzigartig, die Auflage des "normalen Fehldrucks" beträgt nur 2000 Stück. Was nicht als gesichert bekannt ist, aber wahrscheinlich erscheint, ist die Annahme, dass wohl nicht wenige ungebrauchte (auch postfrische) Exemplare der 54 b aus sogenannter Makulatur stammen, dabei aber nur die einwandfreien und "normalen" Marken aus den Bogenteilen herausgeschnitten wurden. (Die Fehlfarbe lebhaftpreußischblau entstand ja durch unzureichende Durchmischung der ursprünglichen dunkleren Blaufarbe.) Diese Stücke werden natürlich auch als "normale Fehldrucke" attestiert. Dies würde auch für die Marken 1-3 und 11 des vorliegenden Bogens zutreffen. Deswegen wurde bei der Beschäftigung mit dem Objekt eine ungebrauchte, neu attestierte Marke SBZ 54 b erworben, welche im Unterrandfeld einen kleinen Teil eines zweiten, zusätzlichen Druckes aufweist, dazu etwas bügig im Unterrand. Jene Marke stammt daher mit größter Wahrscheinlichkeit von einem ehemaligen Bogen sogenannt (Image)

1946, 5 Pf Freimarke in braunocker Farbe auf weiß- bis gelblich-grauem Papier mit feiner Netzstruktur und weißgrauer, matter Vollgummierung im Format 64:92 mm. Das Stück ist in einwandfreier Erhaltung, Fotoattest Herpichböhm BPP. (Image)

1945, Freimarke 5 Pf im waagerechten Doppelstück als VERSUCHSDRUCK, sog. Schwarzdruck, auch als MEISTERPROBEN bezeichnet. Sie dienten der Korrektur von Fehlern, hier dem schwarzen Flecken ´links neben der Tanne´auf der Marke links und ´rechts von der Sonne´auf der rechten Marke. Diese Drucke stammten aus Beständen der OPD und waren an den Schaltern nicht erhältlich. Die Marken sind in einwandfreier Erhaltung und besonders breitrandig geschnitten, Fotoattest Herpichböhm BPP. (Image)

1946, 5 Pf Freimarke in (dkl.)grüner Farbe auf weiß- bis gelblich-grauem Papier mit feiner Netzstruktur und weißgrauer, matter Vollgummierung im Format 64:91 mm. Das Stück hat starke Haftstellen, Fotoattest Herpichböhm BPP. (Image)

1945, Freimarke 8 Pf "Faust mit Hammer". Sie findet sich als Einzelandruck in rotorange auf weißem Papier mit feiner Netzstruktur und gelblichgrauer Vollgummierung ungezähnt im Format 64,5 x 92,5 mm. Dieses Motiv war für die Freimarken-Ausgabe geplant, aber von der SMA verworfen worden. Die Vorlage ist echt in postfrischer Erhaltung mit Originalgummierung. Sie weist Büge, vor allem unten waagerecht und rückseitig zum Markeneindruck unten links eine kleine Gummifehlstelle auf. Dieses Stück ist literaturbekannt, es soll aus dem Besitz des Entwerfers E. Schoner stammen, war aber lange Zeit verschollen. Es ist nur ein weiters Exemplar in lilabraun bekannt. Fotoattest Dr. Jasch BPP. (Image)

1945, Freimarke 20 Pf. Goethe als VERSUCHSDRUCK in hellblau auf weißgrauem Papier mit matter Vollgummierung. Diese waren nicht postamtlich verausgabt, werden aber von Spezialisten sehr gesucht, Fotoattest Herpichböhm BPP. (Image)

1946, Theaterblock im waagerechten Kehrdruckpaar vom 27.3.1946 auf graubraunem Papier ohne Wasserzeichen und farblosem ZICKZACKDURCHSTICH um die Einzelmarken, die Gesamtmaße liegen innerhalb der Norm. Das Blockpaar befindet sich auf einem, explizit angefertigten, an Dr. S. Orth (Leiter der OPD Thüringen) adressierten Umschlag, entwertet mit Stempel in seltener violetter Farbe "OBERDORLA (Kr. Mühlhausen, Thüringen), 15.4.46. 9-10" und ist mit Sicherheit nicht aufgegeben, befördert und zugestellt worden. Nach den Prüfungserfahrungen das bisher erste und einzige gestempelte Exemplar. Kehrdruckpaare sind sehr selten, sie zählen zu den ganz großen SBZ-Seltenheiten, Unikat von größter Seltenheit, "echt und einwandfrei", ausführliches Fotoattest Herpichböhm BPP. (Image)

1946, Es handelt sich um die von Spezialisten gesuchten Vorlagedrucke (V) zu 6 Pf, 10 Pf, 12 Pf und 16 Pf der Blockausgabe Nationaltheater Weimar auf weißem bis gelbgrauem gummiertem Papier und Wasserzeichen X Z (Stufen steil fallend), gezähnt L 10 3/4. Nach bisherigen Erkenntnissen stammen diese VERSUCHSDRUCKE von der Druckerei GISECKE & DEVRIENT in Leipzig. Ursprünglich war wohl vorgesehen, nicht nur die beiden Blocks, sondern auch BOGENWARE der einzelnen Werte herauszubringen. Aus Zeitgründen verzichtete man vermutlich auf diese Ausgabe, vielleicht auch wegen FEHLENDER Zuschlagsangaben. "echt und einwandfrei", Fotoattest für kompletten Satz Herpichböm BPP. (Image)

1946, 12+68 Pf der Brücken-Ausgabe als VORLAGESTÜCK vom Urstöckel auf gelblich getöntem, holzfreien Papier und gelblicher, senkrecht gestrichener Vollgummierung im Format 150:190 mm. Diese Probedrucke zählen zu den großen Raritäten der Thüringen-Philatelie, Fotoattest Herpichböhm BPP (Mi€3.500,-). (Image)

1946, Brückenbau-Block mit Spargummierung auf gelb- bis bräunlichgrauem, stark holzhaltigem Papier mit TYPENMERKMAL "verkürzter Strich rechts oben im ´U´von ´AUF´". Als Besonderheit ist die starke Verschiebung der 16+74 Pf-Marke zu vermerken. Der Block ist in einwandfreier Erhaltung mit Originalgummierung, er ist nicht beschnitten und entspricht in seinen Abmessungen den Normmaßen des Kataloges, Fotoattest Herpichböhm BPP (Mi€3.000,-). (Image)

1946, Brückenbaublock mit 12+68 Pf in bräunlichrot und Spargummierung in Type II. Der Block hat Originalmaße und scharf markierte Ecken. Bis 2008 war der Block unter Block 4 F katalogisiert, Fotoattest Herpichböhm BPP (Mi€7.200,-). (Image)

1946, Brückenbau-Block vom 30.3.1946, als SONDERDRUCK ohne Typenmerkmale in der Markenumrandung bze. Blockinschrift mit 16+74 Pf in grünblau auf Brief, explizit angefertigt für Dr. S. Ohrt (Präsident der OPD Thüringen), entwertet mit "OBERDORLA (Kr. Mühlhausen, Thüringen) 15.4.46. 9-10" in seltener violetter Farbe. Der vorgelegte Beleg ist der erste im Format von ca. 165:139 mm mit farbigen Abdrücken der Klischeenägel, vermutlich sind diese unschönen Abdrücke auch der Grund für die beschnittenen kleineren Formate. Dieser Block zählt zu den großen THÜRINGEN-RARITÄTEN, ausführliches Fotoattest Herpichböhm BPP. (Image)

1946, Blockausgabe "WIEDERAUFBAU" mit den Werten zu 10 Pf, 12 Pf, 16 Pf und 24 Pf auf weißem Papier ohne Gummierung im sog. Vorzugsdruck(V), ungebraucht wie verausgabt, unbeschnitten und im typischen Format von 209,0 x 296,5 mm. Mit Foto-Attest Jasch, BPP(2018): "ECHT und EINWANDFREI". RRR! (Mi. 15.000,- €) (Image)

1945, Herzstück mit Zwischenstegen der 6 Pfg lebhaftgrauviolett, 12 Pfg lebhaftkarminrot und 8 Pfg lebhaftorangerot mit Wasserzeichen X "Stufen fallend", auf weißen Papier in einwandfreier Qualität. (Image)

1945, 8 Pf orange Dienstmarke mit lokalem Aufdruck 'Schloss-Silhouette' von SCHWARZENBERG in Type I, zusammen mit 4 Pf schwarzgrünlichblau Dienstmarke mit violetter Schwärzung als Mischfrankatur auf Brief von AUE (SACHS) u, 18.7.45, nach Dresden. Die Frankatur auf großem Briefstück mit Teiladresse 'An die Landesversicherungsanstalt Sachsen' wurde dafür auf einen Briefumschlag mit der zugehörigen und authentischen Adresse in Dresden geklebt.
Außerordentlich seltene Mischfrankatur der Schwarzenberg-Aufdruckmarken und zugleich sehr seltene Fremdverwendung im 8km entfernten Aue. (Image)

1945, 6 Pf bläulichviolett Dienstmarke, senkrechtes Paar mit teils auf den Brief übergehenden Schwärzung als MeF auf Behördenbrief des Staatl. Jugendamtes von Döbeln, 6.7.45, nach Dresden. Gute Bedarfserhaltung. Die Gültigkeit der sächsischen Schwärzungen in der OPD Dresden endete am 20.6.45, deshalb handschriftlich mit einfachem Nachporto "12" Pfennig taxiert.
Sehr seltene Bedarfspost! (Image)

1945, 6 Pf violett Hitler, senkrechtes Paar mit Unkenntlichmachung in blauer Farbe und zusätzlich durch Überklebung mit Papier von Bogenrändern auf Brief mit handschriftlichem Absender aus Kipsdorf nach Dresden-Strehlen. Marken augenscheinlich nachträglich entwertet mit Tagesstempel von Dresden, 13.7.45, verwendet nach Ablauf der Gültigkeit mit vs. Stempel Ra1 'Nachgebühr' in rot und handschriftlich "12" (Pfennig) Nachporto. Kuriose und sehr seltene Verwendung der sächsischen Schwärzungen! (Image)

1945, 2 x 8 Pf Hitler mit Schwärzung, MeF auf Brief von Annaberg(Erzgb.) 1, 2.7.45, adressiert nach Berlin-Dahlem, vs. violetter Handstempel 'ZURÜCK UNZULÄSSIG' sowie US-Zensur.
Der Postverkehr von der SBZ in die Berliner Westsektoren wurde erst ab 24.10.1945 zugelassen. Seltene Zensurpost! (Image)

1945, Berliner Bär, 5 Pfg.-30 Pfg., kompletter Satz zickzackförmig durchstochen als attraktive Satzfrankatur auf R-Brief von "BERLIN-SPANDAU 29.10.46" nach Stahnsdorf mit rs. Durchgangsstempel Berlin-Zehlendorf 5.11.46 sowie Ankunftsstempel 8.11.46, der Umschlag mit leichten Beförderungsspuren, 8 Pfg. und 30 Pfg. mit leichter Tönung im Zähnungsbereich. Fotoattest Ströh BPP. Mi. 1.100,- € für lose gestempelt. (Image)

1945, Berliner Bär 10 Pfg. siena im senkrechten Paar mit aufgezogener Druckfalte, dadurch die obere Marke in größerem Format und mit geteiltem Druckbild, sauber gestempelt "FINSTERWALDE (OBERLAUSITZ) e 5.2.46", unsigniert. Kurzbefund Dr.Jasch BPP. (Image)

1945, Berliner Bär 12 Pfg. mittelkarminrot, sägezahnartig durchstochen, farbfrisches Exemplar mit gutem Durchstich, winzige Bugspur und minime Fingerspuren (belanglos), postfrisch, signiert Richter. Fotoattest Dr.Jasch BPP. Mi. 2.100,- €. (Image)

1945, Berliner Bär 12 Pfg. mittelkarminrot, sägezahnartig durchstochen, farbfrisches Exemplar mit sehr gutem Durchstich, winzige Druckspur und minime Fingerspuren (belanglos), postfrisch, signiert Richter. Fotoattest Dr.Jasch BPP. Mi. 2.100,- €. (Image)

1945, STETTINER ZIPFEL, Notstempel "Misdroy" schwarzviolett in kleiner Type und handschriftlich "12.11.45" auf Bedarfsbrief mit 12 Pfg. schwarz auf lilarosa nach Dresden (Deutsche Ahnengemeinschaft), rückseitig "Post. Warnow a/Wollin". Bislang unbekannt.. RRR! (Image)

1945, 12 Pfg. schwarz auf lilarosa, unten ungezähntes Unterrandstück mit Teil des DZ "Nr. 2" als portogerechte Einzelfrankatur auf Bedarfsbrief von "WAREN (MÜRITZ) 20.11.45" nach Berlin. (Image)