Erst regulär verausgabt, dann mit versehentlichem Überdruck irregulär verausgabt = Fehldruck auf Urmarke (Druck-Ort Leipzig)
"439 a II g X I". Klingt wie ein sehr sicheres Passwort für Computer-Softwareprogramme. Ist aber die Nummernbezeichnung "439" des Michel-Kataloges für eine DDR-Marke aus 1954, kombiniert mit "a" für den Farbton, "II" für Urmarke im Offsetdruck, "g" für glänzenden Buchdruck-Aufdruck und "X I" für das Wasserzeichen 2 X I (DDR-Posthorn waagrecht).
Tatsächlich versteckt sich (oder wurde versteckt) hinter "439 a II g X I" eine der seltensten zwar versehentlich entstandenen aber regulär verwendeten(!) Briefmarken von Deutschland nach 1945.
1953 erschien in der Deutschen Demokratischen Republik die Dauer-Freimarkenserie "Fünfjahresplan". Alle Werte erschienen im Offsetdruck am 10. August, nur der Wert zu 24 Pfennig erschien erst als Ergänzungswert für Briefe der einfachen Gewichtsstufe im Fernverkehr am 21. November. Ab November 1953 erschienen Neuauflagen im Buchdruck, darunter auch die Marke zu 24 Pf. ab 28.11.1953. Anlässlich einer umfangreichen Porto-Reduktion ab 01.10.1954 wurden verschiedene Marken der Freimarkenserie "Fünfjahresplan" aus der II. Auflage in Buchdruck mit Aufdrucken der neuen reduzierten Nennwerte auf die Marke gedruckt und dabei gleichzeitig die bisherigen Nennwerte mit "X" überdruckt. Die Aufdrucke erfolgten in glänzendem Buchdruck bzw. mattem Offsetdruck.
Für die Marke mit bisherigem Nennwert zu 24 Pf.(Mi.-Nr. 439) wurden versehentlich neben Marken der Auflage aus dem Marken-Buchdruck (Mi.-Nr. 414) auch einige wenige Bögen aus der Auflage in Marken-Offsetdruck (Mi.-Nr. 371) aufgedruckt. In der Literatur wird allgemein von einer Auflage von 10 Schalterbögen zu je 100 Marken als Auflage der Fehldrucke ausgegangen. Die früheste bekannte Verwendung stammt aus dem Ort Langewiesen in Thüringen mit Datum vom 11.11.1954. Weitere Verwendungsorte in Thüringen und Sachsen sind bekannt, dabei auch gehäuft Stücke der Paketpost und dem postalischen Zahlungsverkehr. Der Fehldruck wurde sehr früh erkannt. Es wurde sofort eine Nachauflage als Massenauflage in Höhe von 2 Millionen Marken veranlasst, um jeglicher Spekulation vorzubeugen. Diese Nachauflage war ein Misserfolg, denn schon nach kurzer Zeit wurde bekannt, dass sich die Marken der Nachauflage (Mi.-Nr. 439 b II) unter dem UV-Licht (karmin) sehr stark vom Fehldruck (Mi.-Nr. 439 a II, leuchtet orange) unterschieden.
Damit avanciert der Fehldruck aufgrund eigener Auflage und regulärer Verwendung zur mit Abstand seltensten Marke der DDR und zu einer der seltensten Marken von Deutschland nach 1945 überhaupt. Das Auftauchen eines bis dato völlig unbekannten Schalterbogens der Mi.-Nr. 439 a II g X I vor einigen Jahren zeigt ein "Museumsstück der DDR-Philatelie" (Attest Paul BPP).
Sagen Sie selbst: "Gescheidle-Marke" oder gar "die Hepburn" klingen wesentlich eingängiger als eine code-ähnliche Bezeichnung "439 a II g X I". Entsprechend fällt auch die unterschiedliche Wahrnehmung und daraus ableitende Wertschätzung im wörtlichen Sinne für eine deutsche Briefmarke nach 1945, die in jede nach Hauptnummern vollständige Deutschlandsammlung der Nachkriegszeit gehört. Vielleicht etabliert sich ja noch eine Bezeichnung, die mehr eingängig und griffiger ist?
Der Bezeichnung "Museumsstück der DDR-Philatelie" ist nichts hinzuzufügen. Sie gilt aber für den ganzen Bogen als solches. Diese einmalige Einheit sollte zur Dokumentation für die Philatelie unbedingt als Ganzes bewahrt bleiben!
DDR, Mi.-Nr. 439 a II g X I, Fünfjahresplan, irrtümlicher Fehldruck des Aufdruckes zu 20 Pf. auf Urmarke zu 24 Pf. im Offsetdruck, ungebraucht mit postfrischer Originalgummierung, Originalbogen zu 100 Marken
Attest Paul BPP (Image)

1984, Olympische Sommerspiele Los Angeles 1984, 3 nicht verausgabte Sondermarken und 3 Vergleichsstücke der Ausgabe von 1988, "echt und einwandfrei", beglaubigte Attestkopien Zierer BPP (1995), Mi.€ 13.000,-. (Image)

1950 (ca.), Essays 10 Pf bis 5 DM in lila, 11 Werte und blau, 10 Werte auf ungummiertem Karton für nicht verausgabte Briefmarkenserien für den Zweijahrplan. (Image)

1951, ROHRPOST: drei interessante, tarifgerechte Bedarfs-Belege mit Mischfrankaturen Persönlichkeiten bzw. Pieck, dabei ein Brief mit Rohrpost zum Bahnhof, ein Einschreib-Rohrpostbrief sowie ein R-Eilboten-Rohrpostbeleg, alle Briefe an gleiche Adresse in Sebnitz/Sachsen adressiert, mit Beförderungsspuren. (Image)

1950, 5 x 24 Pf blau 'Eiskunstläuferin', portogerechte MeF auf Luftpostbrief von Waltershausen, 30.10.50, nach Maplewood USA (Zone 2, Briefe bis 5 Gramm), Umschlag senkrecht gefaltet, Frankatur teils mit Mängeln, insgesamt gute Bedarfserhaltung. Sehr seltene Mehrfachfrankatur auf Bedarfspost! (Image)

1950, 12 + 3 Pf geschnittene Marken, zwei Stück aus DEBRIA-Block, portogerechte Mehrfachfrankatur, entwertet mit Sonderstempel Leipzig nach Passau. (Image)

1950, Debria-Block mit Plattenfehler I "markanter Strich über 9", postfrisch, unsigniert. Fotoattest Paul BPP. Mi. 600,- €+. (Image)

1950, postfrischer DEBRIA-Block mit der seltenen Abart II: "MiNr. 272 um 3 mm nach rechts verschoben". (Mi. 900,- €) (Image)

1953, Freimarken: Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft, 80 Pf schwarzblau, 20 Stück vorder- und rückseitig auf Warenbegleitschein für ein Paket über 16 Kilogramm von Berlin nach Erfurt. (Image)

1953, 60 Pf dunkelkobalt, Wasserzeichen 2 X I, im kompletten postfrischen Schalterbogen zu 100 Marken mit Druckvermerk und Reihen(wert)zählern. Signiert Rucher BPP. Gummiseitig leichte Farbspuren, die aber herstellungsbedingt sind. Michel 2600 € zuzüglcih DV-Bewertung (Image)

1956, Robert Schumann (II) 10 Pf, 18 Stück auf schwerem Orts-Einschreibbrief ab "(15 b) ROSITZ (KR ALTENBURG)", ohne Ankunftsstempel. (Image)

1957, 5 Pf Flugpost im kompletten 100er-Bogen, dabei die vollständige oberer waagrechte Reihe mit geklebter Papierbahn, im Michel notiert schon das einzelne Exemplar mit -.-, im Bogen mit 10 Marken wohl einmalig! Der Bogen hat Originalgummierung und ist mit aufgedrucktem Stempel "COTTBUS 4.1.58" entwertet, er weist einige Antrennungen und Vorfaltungen sowie drei fehlende Seitenränder auf. (Image)

1957, Flugpostmarken 50 Pf, 16 Stück vorder- und rückseitig auf Paketkarte ab Heimburg, Kreis Wernigerode nach Groß-Laasch, Krs. Ludwigslust. Interessante Verwendung! (Image)

1964, 5 Pfg mehrfarbig, MiNr 1074/5 (W Zd 144), Volkstrachten (I), vollständiger Zusammendruckbogen, einwandfrei postfrisch, leicht angetrennt, KW € 1500.-. (Image)

1975: DDR, Leuchttürme ohne 25 Pfg. UNGEZÄHNT in Originalfarben, 4 Werte in senkrechten ZWISCHENSTEGPAAREN. Reiner Markenwert bereits 1040,- €. (Der fehlende Wert ist nicht bekannt und die Serie mit 4 Marken in diesem Sinn komplett), Fotoattest Mayer BPP (Image)

1983, 7x 10 Pf. Palast der Republik, davon 3 Werte total verzähnt auf Eilbrief von Röbel nach Blankenese (Image)

1989, Erzgebirgische Leuchterspinnen, Druckbogenteil mit sechs Zusammendruckbögen, postfrisch, ungefaltet. (Image)

70 Pfg. Zirkelbogen nach rechts mit senkrechtem statt waagerechtem Wasserzeichen im Eckrand-Viererblock, Befund Schönherr (Image)

DDR, 12 Pfg. Pieck GA-Karte Bild 'Hamburg' mit Probeabschlag des Gegenstempels in lilarot "- drei rote Punkte...aber nicht unter sowjetischer Diktatur"!, natürlich ungebraucht! (Image)

1954, 20/20 Pf Pieck Auslands-Antwortkarte mit zweisprachigem Vordruck deutsch/französisch, Fragekarte blanco entwertet mit Sonderstempel "PRITZWALK 700 JAHRFEIER 16.15.7.56 -8.7.56-17", sehr selten, "echt und einwandfrei", Fotoattest Mayer VP (Mi€5.000,-). (Image)

1915/1985 (ca.), Postautomation in der DDR - herrlich aufgemachte Ausstellungssammlung auf 60 Blatt mit zwei Teilen: 1. Postleitzahlen und 2. Mechanische und automatische Behandlung der Briefpost. Beginnt mit Vorläufern DR über SBZ und frühe DDR, dabei neben Belegen auch Verzeichnisse und Postwurfsendungen, Markenheftchen und weiteres. Postgeschichtlich sehr interessantes Objekt. (Image)

1946/1990, reichhaltiger Lagerbestand von Blocks, Kleinbogen und abgepackten Jahrgängen, ab etwas SBZ, mit besseren Stücken der Anfangsjahre wie Marx-Blocks, teils etwas unterschiedliche Erhaltung, sehr hoher Katalogwert! (Image)

1948/1960, uriger, fast nur gestempelter Posten (viele Bedarfsstempel) in drei kleinen Steckbüchern ab ein wenig SBZ Allg.Ausgabe, dabei gute Anfangsausgaben wie Akademie mehrfach, Chinesen und auch ein bedarfsgestempelter 4er-Block 84 Pfg. Köpfe. (Image)

1949 - 1990, Komplette gestempelte Sammlung mit allen Blocks in drei Einsteckbüchern, dazu zwei Leitz-Ordner mit FDC (teils gelaufen), Jahrbücher 1984 - 1986, ein kleines Album mit einigen Briefmarkenentwürfen
This lot is "Gebotslos". The Minimum Bid is 20 €, it will be sold at the HIGHEST BID (not one bidding step above the second highest bid). (Image)

1949/1955, vielseitige Partie von ca. 185 Briefen und Karten, durchweg in sauberer Erhaltung mit etlichen attraktiven und besseren Frankaturen wie Akademie, 24 Pfg. Chinesen, 25 Pfg. und 84 Pfg. Köpfe, Blockmarken usw. Sehr attraktives Angebot! (Image)